In einem Profil-Interview vom 7. November 2016 sagt Sozialminister Stöger:
Profil: Die Lebenserwartung in Österreich steigt jedes Jahr um drei Monate. Die Schweden haben darauf so reagiert, dass sie das Pensionsantrittsalter automatisch an die Lebenserwartung knüpfen.
Stöger: Ja, und um Altersarmut zu verhindern, schießen die Schweden jedes Jahr 2,5 Milliarden Euro an Steuergutschriften für Pensionisten dazu.
Profil: Das Antrittsalter in Schweden ist jedenfalls höher als in Österreich. Bei uns ist es in den vergangenen 40 Jahren sogar leicht gesunken. Das ist unbefriedigend, oder nicht?
Stöger: Für wen ist das unbefriedigend?
Profil: Zum Beispiel für die Steuerzahler, die das finanzieren müssen.
Stöger: Ich glaube, es ist von den Steuerzahlern sehr gescheit, das zu tun. Damit sichern sie Einkommen für ein Viertel der Bevölkerung. Das unterscheidet uns von anderen Ländern. Ich halte nichts davon, Pensionssysteme nur nach der Lebenserwartung auszurichten. Entscheidend sind die Einnahmen der Pensionsversicherung, die Lohnentwicklung und die Zahl der Menschen, die Beiträge zahlen.
Profil: Also die ganz große Reform wird es mit Ihnen nicht geben?
Stöger: Wir haben die große Reform schon gemacht – und zwar 1957, als wir das System einführten.